
Am Morgen blieb nur noch ein Wohnmobil auf dem Platz stehen und mein Zelt. Thomas, Arzt aus Gelsenkirchen, begeisterter Hobby-Ornithologe und mit Frau mehrere Wochen in Island unterwegs, wohnt im Ruhrpott fast um die Ecke.
Wir fanden sehr interessante Gesprächsthemen und werden uns in der Heimat ganz sicher besuchen.
Natürlich gab es ein kleines Gitarrenkonzert für sie. Von der Platzwartin erfuhr ich auf Isländisch, dass Þora jetzt in Reykjavik wohnt und die Slowakin Denisa und ihr Bulgarischer Freund unbekannt verzogen sind.
Das Café an der Tankstelle wird gerade renoviert.
Thomas und Jannett reisten gegen Mittag weiter. Danke für die Begegnung!
Kurz danach machte ich meine Tagestour, hier in Bildern weitergegeben.
Nach der Rückkehr Stand mein Zelt noch und drei isländische Wohnmobile kamen hinzu.
Ein kleiner Mops „büchste“ aus und inspizierte meine Lebensmittelvorräte.
Ich brachte ihn samt Leine zurück zu den Besitzern. Sie hatten zwei weitere Hunde an Bord und einen etwa13 jährigen Sohn.
Es entwickelte sich ein schönes Gespräch auf Isländisch: ich wachse hinein…
Und nach dem Essen spielte die Gitarre eine Stunde lang gerne zur Freude der Platzbesucher. Danke für den Applaus!











2016 brachte ich einen Stein vom Knivskjelloden , nördlich des Nordkap hierher und übergab ihn zur eventuellen Weiterverwendung an þora Soffía Gylfad die die damals hier wohnte. Damals liefen kurioserweise wie jetzt die letzten Spiele der Fußball EM (gestern gewann Italien das Halfinale gegen Spanien im Elfmeterschießen, Heute spielt Dänemark gegen England). Der damalige Besuch ist im Blog von 2016 ausführlicher beschrieben.
Kurze Hinweise zu Arctichenge (auch weil es an Ort und Stelle immer noch kein Hinweisschild auf die „Installation“ gibt:
Idee: Damaliger Hotelbesitzer Erlingur Thorrodsen (1949-2015)
Künstler: Haukur Halldórsson geb. 1937
Beste Beschreibung, die ich fand: islandfankochbuch.blogseite.com
Außerdem findet man unter Arctic Henge ö.ä. fantastische Sommer wie Winterbilder des Kunstwerks mit Polarlichtern, Sternenzirkulation usw.
Alles viel schöner als meine nachfolgenden Schnappschüsse.





ACHTUNG: Auf den ersten Blick wirkt alles hier trostlos, verrostet, verkommen. Hier zu leben erfordert irre „Nehmerqualitäten“.
Die Kälte, der täglich trotz Schönwetterlage immer wieder mehrfach hereinwinkende Nebel, die salzhaltige Luft(Feuchtigkeit).
Der Campingplatz hat nur eine Dusche, eine Toilette, eine Behindertentoilette, einen Abwaschplatz draußen mit kaltem und warmem Wasser.
Aber: Alles wird im Sanitätshäuschen saubergehalten, wenngleich alle Türen am unteren Rand entlang bis zu 5cm hoch verrostet sind.
Meine Platzmiete, etwa 12/13€ je Übernachtung.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie Bochum aussehen würde, wäre es dauerhaft solchen klimatischen Extremen ausgesetzt.
Und, meine Frau und ich bereisten über 30 Jahre lang mit Pkw und Zelt zuhauf Nordskandinavien, verbrachten insgesamt bestimmt ein halbes Jahr nördlich des Polarkreises:
Im Verhältnis zu Island außerhalb der Region Reykjavik (wo etwa zwei Drittel aller Isländer wohnen) also im Verhältnis zu den östlichen, nordöstlichen, nördlichen und nordwestlichen Regionen Islands, wirken die arktischen Regionen Skandinaviens geradezu überbevölkert.
Island hat im Schnitt 3 Einwohner/Quadratkilometer, Islands Inneres(80% etwa) ist unbewohnt, die genannten Teilgebiete haben 0,00… Einwohner/Quadratkilometer.
Schön, dass es in Raufahrhöfn einen kleinen Laden, eine Post, Schwimmbad, ein Café, ein kleines Hotel, einen Hafen u. Ä. gibt.
Und Menschen, die (noch) bereit sind, sich 365 Tage im Jahr hier der Natur auszusetzen…



Mittwoch, kurz vor Aufbruch in Richtung Myvatn


